Königinnenzucht 2004
Am 20. Mai 2004 trafen sich einige Imkerfreunde zur
Königinnenzucht am Gerätehaus der Vogelschutzgruppe Nidderau-Ostheim. Auch wenn es so aussieht als
währe es ein geselliges Beisammensein gewesen, Fehlanzeige es wurde wie im folgenden
dargestellt tatsächlich richtig gearbeitet.
Die künstliche Königinnenzucht
Unbeeinflusst von menschlichen Eingriffen kann eine vollwertige Königin mehr als vier Jahre
alt werden, wobei ihr Lebenszyklus natürlichen Auf- und Abbauprozessen unterliegt.
In der modernen Imkerei ist es durchaus üblich geworden, die Königinnen jedes Jahr
auszutauschen. Diese Maßnahme soll einen kontinuierlichen Honigertrag garantieren.
Die Völker werden unabhängig von ihrem natürlichen Lebensrhythmus in einer permanenten
Leistungsbereitschaft und in permanenter Jugendlichkeit gehalten.
Im 19. Jahrhundert wurde die natürliche Nachschaffung im Bienenvolk entdeckt. Seit Anfang
des 20. Jahrhunderts wird diese zu Zucht und Vermehrungszwecken genutzt und hat die
"künstliche Königinnenzucht" in der Bienenzucht revolutionär verändert.
Beschreibung des Zuchtgangs
Vorbereitung des Anbrüters / Pflegevolkes
- Auswahl eines gesunden und starken Volkes als Pflegevolkes.
- Aus dem Pflegevolk werden die Jungbienen von 6 - 8 Waben in den Vorbrütekasten gefegt.
Beachten: Die Königin verbleibt im Volk! Der Vorbrüter soll zu 1/3 mit Bienen
(lose Masse) gefüllt sein.
- Der mit Wasser-, Pollen- und Futterwabe gefüllte Vorbrütekasten wird nach
eintreten der Weiselunruhe (Die Bienen im Vorbrütekasten haben bemerkt,
dass die Weisel (Königin) fehlt) belarvt.
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Belarven des Vorbrüters (20. Mai)

Die Maden sollen nicht älter als 4 bis 5 Tage
sein (3 Tage Ei und 1 bis 2 Tage Made). Mittels eines "Umlarvlöffels" werden sie aus
ihren ursprünglichen sechseckigen Zellen in künstlich gefertigte runde Zellen umgebettet.

Die künstlichen Weiselzellen (Weisel ist der imkerliche Fachbegriff für die Königin)
werden in den Vorbrütekasten zurückgegeben.
Da das Volk im Vorbrütekasten keine Königin hat, bleibt im nichts anderes übrig
als aus den eingesetzten Maden Königinnen aufzuziehen.
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Endpflege der Zellen im Pflegevolk (22. Mai)

Aus dem Vorbrütekasten werden die Leisten mit den angenommenen Zellen auf Rähmchen umgesetzt.
Die Rähmchen werden im Pflegevolk zwischen die Brutwaben eingehangen.
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Königinnen käfigen (29. Mai)

Aus dem Pflegevolk werden die am 22. Mai eingesetzten Weiselzellen entnommen. Das
Ergebnis ist recht gut, die Hälfte der eingesetzten Zellen ist verdeckelt worden. Diese
werden in die vorbereiteten Schlüpfkäfige umgesetzt.

Die noch nicht geschlüpften Königinnen kommen zusammen mit ihren Pflegebienen, die
im sich ebenfalls im Käfig befinden, wieder zurück ins Pflegevolk.
Die geschlüpfte Königinnen werden für die Begattung vorbereitet (2. Juni)

Aus dem Pflegevolk wurden Bienen in das Begattungskästchen gekehrt und die
Königin zugesetzt. Das Foto ist leider entstanden, als die Dame (Königin)
zu ihrem Völkchen gelaufen war. Sie war auch nicht zu einem Foto zu überreden.
Nun warten auf wir die Begattung der Königin, was in
den nächsten Tagen geschehen sollte.